Spionagevorwürfe gegen DITIB-Imame. Kinder in Uniformen mit Waffen-Attrappen in der Hand, die in DITIB-Moscheen Krieg spielen. Die DITIB als „verlängerter Arm“ des Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Zuletzt war der bundesweit größte Moscheeverband Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V. (DITIB) immer wieder Negativpresse ausgesetzt. Nicht ohne Grund liegt die Kooperation zwischen der Landesregierung NRW und dem Verband aktuell auf Eis.
„Buntes Treiben und fröhliche Menschen“ statt Erdogan-Propaganda
Trotz oder gerade wegen der erdrückenden Vorwürfe war es uns ein wichtiges Anliegen, dass wir uns einmal selbst ein Bild von einer DITIB Gemeinde verschaffen. „Meine zwei Freunde Nicole und Sven von den JuLis und ich wurden freundlich begrüßt und es herrschte eine tolle Atmosphäre“, resümiert Simon, unser Kreisvorsitzender, seine Eindrücke vom Besuch der traditionellen Iftar-Feier in der Merkez Moschee. „Zu keinem Zeitpunkt während der Veranstaltung hatten wir das Gefühl, den ‚verlängerten Arm‘ des türkischen Präsidenten zu spüren. Weit und breit keine Erdogan-Plakate. Stattdessen haben wir ein buntes Treiben und fröhliche Menschen erlebt.“
„Nicht alle Gläubigen über einen Kamm scheren“
„Ich bin froh, dass es bei uns in Duisburg die Moschee in Marxloh gibt. Diese schafft Raum für Begegnung, gibt gläubigen Moslems die Möglichkeit, anständig zu beten und bietet Platz für gemeinsame Feiern.“, rechtfertigt unser Vorsitzender den Besuch und fügt hinzu: „Es gibt noch viel zu viele kleine zwielichtige Hinterhofmoscheen, wo man gar nicht so recht weiß, was dort eigentlich vor sich geht.“ Ihm ist außerdem wichtig, dass nicht alle Gläubigen übereinen Kamm geschert werden: „Ich finde es wichtig, dass zwischen Moslems unterschieden wird, die aus rein religiösen Gründen die Moschee besuchen und Funktionären eines Verbandes, die dort Politik für Erdogan betreiben.“
Der Plan für die Zukunft: In Dialog bleiben
Auch in der Zukunft setzen wir auf Dialog mit der türkisch-islamischen Gemeinde in Duisburg. Wie unsere Mutterpartei, die FDP, wollen wir jedoch auch weiterhin den Einfluss der türkischen Regierung auf die DITIB kritisch beobachten und fordern langfristig die Lösung des Moscheeverbandes von Ankara.
Bildunterschrift:
v.l.n.r. Sven Benentreu, Nicole Brandenburg und Simon Gerhardt